Heiberg

Heiberg
Heiberg,
 
1) ['hɛi̯bærg], Gunnar Edvard Rode, norwegischer Schriftsteller, * Christiania (heute Oslo) 18. 11. 1857, ✝ Oslo 22. 2. 1929; Dramatiker, schrieb v. a. Gesellschaftssatiren; die in anderen Stücken an F. Wedekind anklingende Darstellung des weiblichen Eros rief heftige Angriffe Christen Collins (* 1857, ✝ 1926) im »Balkonstreit« hervor. Heibergs spätere Essays sind musterhaft in ihrem knappen Stil.
 
Werke: Dramen: Tante Ulrikke (1884; deutsch Tante Ulrike); Kong Midas (1890; deutsch König Midas); Balkonen (1894; deutsch Der Balkon); Det store lod (1895; deutsch Das große Los); Kjærlighedens tragedie (1904; deutsch Die Tragödie der Liebe).
 
Essay: Ibsen og Bjørnson paa scenen (1918).
 
 2) ['hɛi̯bærg], Jean Hjalmar, norwegischer Maler, * Kristiania (heute Oslo) 19. 12. 1884, ✝ Oslo 27. 5. 1976; studierte 1904-05 in München, 1908-10 bei H. Matisse in Paris. Die Grundlage seiner Malerei bildete der Fauvismus. Als Lehrer (ab 1935) der Kunstakademie in Oslo, die er 1946-55 leitete, übte er großen Einfluss aus.
 
 3) ['hai̯bɛr], Johan Ludvig, dänischer Schriftsteller, * Kopenhagen 14. 12. 1791, ✝ Bonderup (bei Ringsted) 25. 8. 1860, Sohn von 4); war 1822-25 Lektor für dänische Sprache und Literatur in Kiel, kehrte 1825 nach Kopenhagen zurück und verbreitete dort die hegelsche Philosophie (ästhetische Fehde mit A. G. Oehlenschläger). Aus Paris (1819-22) brachte Heiberg das Vaudeville mit. Das Theater in Kopenhagen leitete er 1849-56; schrieb auch Essays zur Kunst und Gedichte. - Heiberg war Ȋ mit der deutschen Schauspielerin Johanne Louise, geboren Pätges (* 1812, ✝ 1890), die Vaudevilles, Erinnerungen und Briefe verfasste.
 
Werke: Om den menneskelige frihed (1824); Aprilsnarrene (1826); Elverhoj (1828; deutsch Der Elfenhügel); De Danske i Paris (1832); Fata morgana (1838); Syvsoverdag (1840); Nye digte (1841).
 
Ausgaben: Prosaiske skrifter, 11 Bände (1861-62); Poetiske skrifter, 11 Bände (1862).
 
 
M. Borup: J. L. H., 3 Bde. (Kopenhagen 1947-49);
 H. Fenger: The Heibergs (New York 1971).
 
 4) ['hai̯bɛr], Peter Andreas, dänischer Schriftsteller und Publizist, * Vordingborg (Seeland) 16. 11. 1758, ✝ Paris 30. 4. 1841, Vater von 3); den Lehren der Aufklärung folgender und von den Ideen der Französischen Revolution beeinflusster Publizist; kritisierte die gesellschaftlichen Verhältnisse und polemisierte gegen den Einfluss der Deutschen; wurde 1799 verbannt und lebte dann in Paris; schrieb u. a. satirische Gesellschaftsschilderungen, Lustspiele und politische Lieder. Er war 1790-1801 Ȋ mit Thomasine Gyllembourg.
 
Werke: Prosa: Rigsdalersedlens hændelser, 2 Bände (1787-93; Satiren mit Reisebeschreibungen, erschienen als Zeitschrift); Holger Tydske (1789); Politisk dispache (1798).
 
Drama: De Vonner og Vanner (1791).
 
 
P. Ingerslev-Jensen: P. A. H. (Herning 1974).

Universal-Lexikon. 2012.

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